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Samstag, 16. März 2024

Welt in Pastell

 Was für ein Unterschied zu gerade vorher auf Ithaka - kein Berg mehr weit und breit, keine Felsen und Steine, nur Sand über Sand und statt Knall-Farben ein sanftes Pastell, zart zeigt sich ein Ahnung von Frühling. Aber so unmittelbar um mich rum ist hier wie dort stets ein haariges Gewusel :-); auch wenn frau nur ganz still mit einem Buch in der Ecke sitzt, hat sie mindestens eine Katze auf der Schulter hocken, die zuschaut.

die ganze lustige Bande !

und alle noch in der ganz dicken Winterjacke

Nun bin ich schon eine Weile hier, die Tage vergehen ohne große Aufregung im immer gleichen Rhythmus. Und auf jeden Fall beginnen sie früh, gleich wenn es hell wird – da brüllen die Esel mal los (und die Hunde fallen mit ein, der Morgen-Chor), wahrscheinlich einfach um zu testen, wie lange ich brauche und aus Langeweile. Sie warten auf Frühstück und auf die Sonne, um sich nach den noch verdammt  kalten Nächten wieder aufzuwärmen. Ich versorge sie, und natürlich die Schafe, Alpakas und das Federvieh, mit ersterem und dann geh ich einfach noch mal zu meinem Buch ins Bett. Viel zu kalt noch für mehr. Später bekommen auch die Hunde und Katzen mal was, ich natürlich zuletzt. Wie immer. Dann vergehen Stunden mit putzen, striegeln, knuddeln, die Schafe und Alpakas im Garten weiden (da gibt’s ein bisschen frisches Grün), ne kleine Jogging-Runde mit den Langohren. Danach kann ich mich anderen Aktivitäten widmen, dem Essen z.B. – eigentlich hatte ich viel vor, wollte vor allem täglich mit dem Rad durch die Gegend düsen, aber das Wetter ist so gar nicht einladend dafür. Zwischen dem zaghaften Frühlings-Pastell ist es nämlich vor allem grau. Dazu kalt und oft nieselig. Also lieber drin bleiben und den Ofen füttern. Mit den Tagen schlug mir das Wetter wirklich mal aufs Gemüt. Wahrscheinlich weil ich es vorher schon so schön hatte. Ein paar Nachmittage vergingen mit viel Gelächter, dank Besuch von Rosi zum Scrabble spielen und Kuchen mampfen. Am Abend dann jeweils wieder bei allen Tieren vorbei. 

die Sonne kommt - und hoffentlich auch Wärme



 Nun ist die Zeit schon wieder fast vorbei, 3 Tage noch, Stefan ist bis dahin zurück – und dann: nach Hause, nach Leipzig zu Oster-Familien-Ferien und zur Buchmesse und und und – ich freu mich sehr auf Euch alle ! Und in der Puszta bin ich ja sicher auch bald mal wieder ! Viszóntlatasra ! Und Euch allen, wo auch immer, ebenfalls schon mal vergnügte und hoffentlich sonnige Ostertage ! Bis demnächst wieder hier.

Montag, 4. März 2024

Wohlfühl-Ort

 

Die ganze Fahrerei klappte plangemäß, einmal mit dem Bus über den ganzen Balkan, rund 1500 km, ein Monster-Trip. Gestern nachmittag angekommen. Und heute direkt den ersten hyperaktiven Tag absolviert, mit putzen, striegeln, füttern, schmusen, erste Leute besuchen und zwischendrin noch eine kleine Fahrradexkursion. Und wo ? Na einige erkennen das wahrscheinlich beim ersten Blick auf die Bilder - na klar, "meine" Puszta mal wieder. Das war ursprünglich nicht so gedacht, aber wenn ich hier einspringen und helfen kann, mach ich das ja immer sehr gern. Und nun bleib ich hier ein Weilchen und wir werden es wohl alle genießen, die Vierbeiner und ich !
 
Spaß im Asche-Bad

der Theo muss auch immer irgendwaas erzählen



"Frühjahrs-Putz" für die großen Neufundländer





Mittwoch, 28. Februar 2024

Zwischen Kurze - Hosen -Wetter & steifer Brise

 


Meine Tage hier auf der Insel Ithaka neigen sich dem Ende entgegen. Ich hoffe, der angemeldete Sturm verhält sich genau so wie die Wetter-Propheten ermittelt haben und der Sturm ist übermorgen ganz früh zu Ende. Falls es überhaupt so heftig kommt wie vorher gesagt. Weil sonst nämlich die Fähre nicht fährt und ich die Insel gar nicht verlassen kann… und das anschließende Langstrecken-Bus-Ticket verfallen würde. Aber ich habe doch (fast) immer Glück.




 Ich bin vor 2,5 Wochen noch einmal umgezogen, zu Leila in den südlichen, einsamen Zipfel der Insel; und ab da gab es die Tage plus Esel, plus Hunde und plus Hühner (und Katzen wie vorher auch und auch hier sorgte die kleinste für den größten Spass). Leila konnte mal für ein paar Tage weg. Hier bin ich  nicht zum ersten Mal und habe auch schon darüber berichtet, dass es hier herrlich still ist, man das Meer immer im Blick hat und immer irgendwo etwas zu tun ist. Der nicht planbare Extra-Bonus war das Wetter, nicht die ganze Zeit – aber die erste Woche war es regelrecht sommerlich. Die Sonne ballerte fröhlich vom Himmel und unten alle Farben. Herrlich ! Und so karrte ich recht vergnügt Esel-Mist durch die Gegend, verbrannte allerlei Gestrüpp, machte ein paar andere Arbeiten und stromerte nebenher mit den Hunden durch die Gegend oder leistete den Eseln in ihrem riesigen Gelände ein bisschen Gesellschaft und genoss mit den beiden Damen gemeinsam die herrliche Aussicht. 





 Die Abende vergingen gemütlich neben dem bullerndem Holzofen. In der zweiten Woche gab es auch einige Tage neben dem Ofen, während es draußen stürmte und regnete. Nun ist Leila schon einige Tage zurück, wir erledigen noch ein paar Sachen, die mit 4 Händen besser gehen und ich ziehe übermorgen weiter….  Schön war´s ! Wie jedes mal. Vielen Dank an Euch Leila, Andreas und Thomas !!! Immer gern wieder !



natürlich darf das gute Essen in Griechenland nie fehlen


Mittwoch, 31. Januar 2024

Farbenfrohe Tage mit dem Duft von Zitronen

 



 Man kann gar nicht anders, als dem Tag mit guter Laune zu begegnen. Jeden Tag ballert die Sonne vom Himmel, selbiger knallblau, dazu das krass blaue Meeer und einfach überall soooo leuchtende Farben. (das Licht und die Farben sind ja eigentlich immer das Schönste, wenn man ans Mittelmeer kommt !) Es ist gerade sehr grün auf der Insel und in allen Ecken blüht etwas kleines, buntes. So sehr schön ! Da kann man gar nicht Trübsal blasen :-) Aber das hatte ich ja auch nicht vor. Seit einer Woche bin ich nun schon wieder hier - auf der Insel Ithaka. Andreas und Thomas sind derweil auf der anderen Seite der Welt zum Familienbesuch und ich habe Spaß mit ihren Katzen, vor allem mit dem neu adoptierten kleinen Kater Ginger. Dazwischen mal ein bisschen im Garten buddeln und vor allem die Sonne genießen, am besten natürlich mit Katze dazu und einem guten Buch. Gerade gab es die zweite gute, griechische  Familiensaga. Gleich mit ein Crash-Kurs in jüngerer griechischer Geschichte ! Die war nicht halb so schön und friedlich wie die Landschaft hier gerade ! Sondern oft traurig und tragisch, auch dank deutscher Beteiligung.





 Und dann am Abend widme ich mich mal einer ganz neuen Aufgabe - nämlich die Unmengen von Zitronen verarbeiten, die da an den zwei Bäumen im Garten hängen. Zu Gelee, Marmelade, Sirup und Zitronat. Chutney will ich auch noch versuchen. Das hab ich alles noch nie gemacht und habe Freude am rum-experimentieren. Und dazu duftet es dann im ganzen Haus unglaublich toll nach Zitrone. Das gefällt mir !


Natürlich gab es auch schon Besuche bei den zwei Esel-Damen um die Ecke.So, und nun muss ich wieder raus in die Sonne und das Leben. Schöne Tage auch Euch allen, wo auch immer. Und bis bald wieder hier !





Donnerstag, 25. Januar 2024

Ich mach heute blau

Was für ein herrliches Wetter heute für meinen Umzug auf die Insel .  Blauer Nachmittag .




Und nun wieder mal auf Ithaka.  Ausführlicher Bericht folgt.


Montag, 8. Januar 2024

Ruinen und Königsgräber

 
 Gestern, am Sonntag morgen, hatte ich gar nichts besonderes vom Tag erwartet. Nachts gab es ein heftiges Unwetter mit viel Blitz-Spektakel, es folgte ein schöner Sonnenaufgang, aber bald darauf tröpfelte es erneut stetig vor sich hin. In den Stall, danach zum Frühstückstisch. Da sitzen wir derweil zu siebt, noch eine vierköpfige Familie aus Östereich, die hier "Urlaub gegen Hand " macht. Während wir so vor uns hin mapften, erzählt Foti, dass da heute der erste Besichtigungstag einer neuen Ruinenanlage ist, Eintritt frei, weil 1. Sonntag im Monat, und wir könnten da mal hinschauen, es ist nicht so weit. Okay, ja, können wir machen, befanden wir alle. Genaueres wusste ich nicht über diesen Ort. Und neu eröffnet war eine freigelegte und teilsanierte Ruine eines Palastes von ca. 400 v.Chr. Nur für uns nicht vorbereitete Touristen war neu, dass sich im selben Ort - Vergina - auch Königsgräber befinden, nämlich die von Phillip II., dem Vater von Alexander dem Großen. Von letzterem hab ich natürlich schon mal gehört, von seinem Vater nicht. Alexander beerdigte seinen Vater eben so wie es einem König gebührt - und auch eine Dame, die ihm dann auf der "anderen Seite" Gesellschaft leistet, abgeblich hat diese sich freiwillig gemeldet.... sowie noch andere Familienmitglieder. Und diese Königsgräber, und was man noch so darin fand, kann man in einer irren, eindrucksvollen Anlage besichtigen. Von außen einfach ein unscheinbarer, grüner Hügel mit Eingang. WOW ! Das war echt spannend !







 Es gibt dann noch ein extra Museum, für alles was man so in dieser Gegend fand... Es war sehr beeindruckend ! Toll, wenn so etwas aus dem einem Tag wird, von dem man beim Aufstehen gar nichts besonderes erwartete :-) Vermutlich fand ich auch alles so besonders interessant, weil ich vorher gerade einen Roman las über die Ausgrabungen Heinrich Schliemanns hier in Griechenland (Mykene) und der Türkei (Troja) - da konnte man sich den irren Aufwand und auch die Aufregung und Begeisterung der Archäologen, die hier buddelten, gleich viel besser vorstellen. Erst in den siebziger Jahren hat man diese Gräber entdeckt und ausgegraben, sie waren unversehrt und nicht ausgeraubt wurden und zählen wohl zu den wichtigsten Grab-Anlagen der Welt..... huiii, aber echt nie davon gehört vorher....

Das all das was wir da angeschaut haben, auch zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, habe ich dann erst am Abend gelesen. Das dieser kleine Ort Vergina einst Aigai hieß und die Hauptstadt des Königreiches Mazedoniens war, habe ich - natürlich - ebenfalls nicht gewusst vorher. Viel gelernt an einem Tag über fast 2500 Jahre alte Geschichte ! Reisen bildet :-) 

Super war´s ! Und Euer Sonntag hoffentlich auch... auf welche Art auch immer.